Da sitze ich nun auf gepacktem Rucksack am Vorabend meines Fluges nach Bilbao. Ich bin echt gut vorbereitet, aber je mehr letzte Handgriffe ich erledige, desto mehr kriege ich das große Zittern.
Heute Mittag war alles noch normal, meine lieben Kollegen haben mir viel gute Energie geschickt: den Rückenwind aus dem Osten, Feuerkraft für Motivation und Muskeln, Wasser, das alle Mühen und Klagen wegwäscht und die Erdenkraft, die mich stabil auf dem richtigen Weg hält. Wow, fühlte sich das gut an…
Dann habe ich meinen Rucksack in die Regen-/Transporthülle gepackt, meinen kleinen Beutel zurechtgemacht für den Flug. Mein Zimmer aufgeräumt, Bücher zusammengestellt. Im Flur meine Schuhe in den Schrank und die Sommerjacken in den Keller verbracht. Wenn ich wiederkomme, ist es kalt und dunkel…
Und noch diese viele kleinen Dinge erledigt, die jeder macht vor der Abreise: Dinge an den Platz geschoben, gleichzeitig überlegt, ob was fehlt oder Zuviel ist. Doch noch eine leichte Jacke dazu? Reicht die Fusscreme? Soll ich, wie Hape Kerkeling, Proteinriegel mitnehmen?
Jetzt bleibt mir fast die Luft weg! Aber hey, ich freue mich doch auf morgen! Ich will endlich los!
Ich mache mir jetzt noch einen entspannten Abend, gehe früh ins Bett und wenn ich aufwache, geht es los.
Nur, dass heute Nacht Vollmond ist und der lässt mich erfahrungsgemäß nicht gut schlafen. Der leuchtet mir geradewegs ins Bewusstsein, auch wenn ich im Dunkeln bin. Der kann gar nix anderes außer Leuchten.
Also, lieber Mond, leuchte mir bitte den richtigen Weg…